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WAZ: Mut und Übermut. Kommentar von Detlef Fechtner

Essen (ots)

Die EU-Wettbewerbshüter scheuen weder vor Razzien
noch vor Strafen gegen die Großen der Wirtschaft zurück. Das ist 
wichtig, weil es andere Konzerne abschreckt, Preise abzusprechen oder
sich staatlich sponsern zu lassen.
 Eine harte Gangart wirkt indes nur dann, wenn man nicht ständig 
zurückgepfiffen wird. Mit jeder Entscheidung, die sich nicht als 
gerichtsfest bewährt, büßt die EU-Kommission Autorität ein. Und die 
Fälle häufen sich. In Kartellsachen haben Firmen oft Abschläge auf 
das Bußgeld erstritten.
 Beim Streit über Beihilfen sieht die Bilanz der EU-Behörde zwar 
besser aus. Dafür ist die Niederlage gegen die Deutsche Post 
besonders herb. Schließlich hat das Gericht deutlich gemacht, dass 
die Beweise für eine unlautere Quersubventionierung nicht reichen.
 Gewiss gibt es Gründe für die Vermutung, bei der Post sei im 
Übergang vom Monopol zum Markt versucht worden, Geld im eigenen Haus 
umzuleiten, um es einzusetzen, wo Wettbewerber Marktanteile streitig 
machten. Aber die Vermutung allein reicht nicht.

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Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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