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WAZ: Die Folgen der Rollen. Kommentar von Birgitta Stauber-Klein
Essen (ots)
Nach einer langen Ehe mit traditioneller Rollenverteilung fällt eine Trennung besonders schwer. Nicht nur, weil es wehtut, einen Schnitt zu machen. Sondern auch, weil die Scheidung oft genug mit einem finanziellen Ruin einhergeht.
Da geht es um jeden Euro, den ein Unterhaltszahler spart bzw. ein Unterhaltsbezieher ergattert. Arm sind viel zu oft beide Seiten. Das sollte jeder im Hinterkopf haben, wenn es um die Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit geht.
Noch ist die traditionelle Rollenverteilung eher die Regel denn die Ausnahme - auch wenn der Großteil der Frauen zumindest Teilzeit erwerbstätig ist und sich Männer in die Familienarbeit einbinden lassen.
Die Karlsruher Richter müssen immer noch davon ausgehen, dass eine Vollzeit arbeitende Mutter auch noch die gesamte Erziehungs- und Betreuungsarbeit leisten muss - obwohl inzwischen in der Regel das gemeinsame Sorgerecht gilt.
Es ist gut, dass die Karlsruher Richter die realen Verhältnisse berücksichtigen. Es ist traurig, dass dies nötig ist.
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