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WAZ: Kohle-Debatte - Im Schweinezyklus. Kommentar von Thomas Wels

Essen (ots)

So aufregend können die Zeiten sein, wenn man der
Versuchung widersteht, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Vor
lauter Rohstoffpreis-Manie jagen die Kohlebefürworter eine Sau durchs
Dorf, die aller Voraussicht nach dem Schweinezyklus zum Opfer fällt. 
Dieser besagt, dass erst hohe Schweinepreise zu Investitionen führen,
die aber wegen der Aufzuchtzeit zu spät kommen, ein Überangebot 
produzieren und mithin wieder zu fallenden Preisen führen.
  Was, wenn die Wissenschaftler Recht behalten, und dieses Phänomen 
auch für die Rohstoffmärkte zutrifft? Dann wäre es schnell vorbei mit
Glanz und Herrlichkeit deutscher Kokskohle. Es ist schon nicht so 
falsch, solche Investitionen privaten Unternehmen statt dem Staat und
dem Steuerzahler zu überlassen. Die Stahlhersteller, derzeit auch 
keine armen Leute, müssten doch das allergrößte Interesse an der 
Kokskohlenförderung haben.
 Und ob bei etwa 3,5 Prozent Anteil, den die deutsche Steinkohle 
derzeit noch zum Primärenergieverbrauch in Deutschland beisteuert, 
von Versorgungssicherheit zu reden ist, mag jeder für sich selbst 
entscheiden.

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