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WAZ: IG Metall NRW: Arbeitgeber nutzen Finanzkrise aus, um an Löhnen zu sparen

Essen (ots)

Vor Beginn der Tarifrunde für die rund 700 000
Metaller in NRW am Dienstag in Düsseldorf wird der Ton schärfer. 
IG-Metall-Bezirkschef Oliver Burkhard wirft den Arbeitgebern vor, die
Finanzkrise auszunutzen, um die Branche schlecht zu reden. "Wer die 
Verunsicherung der Menschen dazu ausnutzt, den Lohnabschluss um ein 
paar Zehntel zu drücken, handelt unverantwortlich", sagte Burkhard 
der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Dienstagausgabe).
 Nachdem Arbeitgeberpräsident Horst-Werner Maier-Hunke von 
"Wahrnehmungsverlust" bei der IG Metall ob der Forderung nach acht 
Prozent mehr Lohn gesprochen hatte, sagte nun Burkhard: "Dann leidet 
Herr Maier-Hunke wohl unter Gedächtnisschwund. Er scheint vergessen 
zu haben, dass die Unternehmen im vergangenen Jahr die höchste 
Rendite seit 1970 erzielt haben."
 Die Finanzkrise sieht Burkhard im Gegensatz zu den Arbeitgebern noch
nicht in den Betrieben angekommen: "Wir haben keine Krise in der 
Metallwirtschaft. Und dagegen, dass der Funke überspringt, kann man 
was tun, nämlich Sicherheit für die Beschäftigten schaffen." Bei 
einer Betriebsumfrage der IG Metall, die der WAZ vorliegt, gaben 82 
Prozent an, die Arbeitszeitkonten seien voll und es würden weiter 
Überstunden geleistet. Die Auftragslage in ihrem Betrieb bewerteten 
78 Prozent als gut. Jeder dritte rechnet in seinem Betrieb mit einem 
weiteren Personalaufbau, jeder fünfte mit einem Abbau.
 Besonders die Autoindustrie fühlt sich bereits von der Finanzkrise 
betroffen und hat Zwangspausen angeordnet. Dagegen spricht Burkhard 
von einer "konzertierten Aktion", weil alle Hersteller gleichzeitig 
die Drosselung ihrer Produktion bekannt gegeben hätten. Dabei sei 
besonders bei Opel lange vor der Finanzkrise gekannt gewesen, dass 
vor der Umstellung auf neue Modelle die Werke nicht mit voller Last 
arbeiten würden.
 Die IG Metall strebt einen schnellen Abschluss an. Burkhard: "In der
Dezember-Abrechnung sollen die Leute sehen, was wir erreicht haben."

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