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WAZ: Nicht auf die lange Bank - Kommentar von Christopher Shepherd

Essen (ots)

Über zwei Wochen lang zierten sich viele Banken, das
staatliche Rettungspaket in Anspruch zu nehmen. Nun scheint es eine 
Art Dammbruch zu geben: Die Anzeichen verdichten sich, dass gleich 
die ganze Riege der führenden Privatbanken zugreifen wird.
 Das Zögern hatte auch schon zu lange gedauert. Grund war wohl, dass 
die Banken negative Reaktionen befürchteten, wenn sie sich unter den 
Rettungsschirm stellen. Wer gibt schon gern Probleme zu? Für solche 
Befindlichkeiten ist aber jetzt kein Platz.
 Wenn nun die Commerzbank auch Kapitalspritzen beantragen sollte, 
dann ist das ein Signal an andere Banken: Ist deren Eigenkapital 
ebenfalls durch die Krise arg geschmolzen und haben sie womöglich 
weitere Risiken in ihren Büchern, sollten auch sie Finanzspritzen 
nutzen. Sicher: Keine Bank hat es gern, wenn dann der Staat mitredet 
- aber das ist besser als eine existenzielle Schieflage, die ohne die
Kapitalhilfen droht. Schließlich kann mangelndes Eigenkapital zum 
Zusammenbruch einer Bank oder gar des Bankensystems führen.

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Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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