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WAZ: Deutsch ins Grundgesetz? Überflüssig - Leitartikel von Norbert Robers

Essen (ots)

Es steht außer Frage, dass die Muttersprache ein
wichtiges Element der individuellen und kollektiven 
Identitätsstiftung darstellt. Es ist zweitens nicht zu bestreiten, 
dass englische Modewörter und Anglizismen der deutschen Sprache arg 
zusetzen - sie mitunter verunstalten. Nichts spricht daher dagegen, 
die häufig wichtigtuerische Ver-Denglischung des Deutschen kritisch 
zu beleuchten - wenngleich die vielfach geäußerte Gefahr einer 
sprachlichen Überfremdung maßlos übertrieben ist.
 Oder wäre es, um ein eindeutiges sprachliches Zeichen zu setzen, 
doch sinnvoll, Deutsch als Staatssprache im Grundgesetz 
festzuschreiben? Nein, es wäre schlicht überflüssig. Weil der 
(durchaus gebotene) sorgsame Umgang mit der deutschen Sprache erstens
nicht gesetzlich verordnet werden kann. Und weil das Grundgesetz 
zweitens in Artikel 3 bereits das Grundrecht auf Verwendung der 
deutschen Sprache festschreibt. Schließlich ist in diversen 
Verwaltungsgesetzen klar geregelt, welche Sprache man hierzulande 
sprechen muss, um seine staatsbürgerlichen Rechte und Pflichten 
auszuüben: deutsch. Das reicht.

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Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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