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WAZ: Das Geld aus der Wüste - Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Vor gar nicht langer Zeit wurden Staatsfonds als
größte Gefahr für den Standort D entdeckt. Deutschlands Ausverkauf an
Russen und Chinesen schien nah. Ein paar Krisenmonate später sind aus
den Firmenfressern die Hoffnungsträger geworden. Chinesische 
Staatsgelder sollen der US-Wirtschaft auf die Beine helfen, 
Petrodollar aus dem Golf Konzerne durch die Krise bringen.
Unternehmen wie Daimler wissen Investoren aus der Wüste schon 
lange zu schätzen. Im Unterschied zu Hedgefonds verwalten sie nicht 
das Geld renditehungriger Privatiers, sondern Staatsvermögen. Gerade 
Scheichs investieren meist langfristig. Auch, um für die Zeit nach 
dem Öl vorzusorgen. Deshalb legen sie ähnlich konservativ an wie 
Arbeiter, die für ihre Rente sparen.
Wenn etwa Abu Dhabi Ferrostaal kauft, lautet das Ziel nicht 
Zerschlagung, sondern Wachstum. Daimler leihen die Scheichs ihr Geld,
weil sie an die Marke Mercedes glauben. Würden sie auch bei Opel 
einsteigen, wäre das eine echte Wertschätzung. Wenn nicht, wäre auch 
das ein Erkenntnisgewinn. Doch bisher steht nicht mehr fest als das 
Ende des bisherigen Desinteresses.

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Telefon: 0201 / 804-2727
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