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WAZ: Die Zeichen und der Alltag - Kommentar von Stefan Schulte

Essen (ots)

Ob die Forscher nun drei, vier oder sechs Prozent
Schrumpfung vorhersagen, ist für den einzelnen nicht entscheidend. 
Sondern, ob er noch etwas zu diesem Bruttoinlandsprodukt beitragen 
darf oder nicht. Zwei Millionen Kurzarbeiter und eine halbe Million 
zusätzliche Arbeitslose hat die Krise getroffen - nicht zu sechs, 
sondern zu hundert Prozent.
 Die Prognosen der Konjunkturforscher sind wichtig für die Planungen 
der Unternehmen. Sie sind so düster wie nie, allerdings auch so 
unsicher wie nie. Unter anderem werden sie dadurch beeinflusst, wie 
sich die Menschen in dieser Krise verhalten. Ob sie ihr Geld 
beisammen halten oder ob sie es weiter ausgeben. Es wäre ein 
schlimmer Kreislauf, hinge dies wiederum von den Prognosen ab.
 Doch bisher deutet nichts darauf hin, dass die Deutschen ob der 
täglichen Kassandrarufe zu Lemmingen mutieren. Wer nicht betroffen 
ist, konsumiert wie bisher. Der übertriebene Hang zur Schwarzseherei,
den die Briten mit "German Angst" meinen, verkehrt sich eher ins 
Gegenteil: Wir sehen düstere Zeichen, lassen sie aber nicht unseren 
Alltag vernebeln. Zum Glück.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de

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