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WAZ: Krieg nach Noten - Kommentar von Ulrich Schilling-Strack

Essen (ots)

Die völkerverbindende Kraft der Musik, man möchte
gern an sie glauben. Vielleicht war die Idee eines europaweiten 
Schlagerwettbewerbs auch nicht so schlecht. Inzwischen ist der 
Eurovision Song Contest mit Vorsicht zu genießen.
Was einst eine gewisse folkloristische Leichtigkeit hatte, ist 
zum nationalistischen Spektakel mutiert. Wer wem die Punkte gibt, 
wird penibel aufgerechnet.
Der Grand Prix hat sich verändert, ist ein knochenharter 
Wettbewerb geworden. Am Anfang wurde überall ziemlich entspannt das 
Mädchen aus Griechenland beklatscht, das von Urlaub und Ouzo sang. 
Auch mit der Spaß-Guerilla um Guildo Horn konnte man sich irgendwie 
arrangieren. Die Skandinavier, die sich die Punkte zuschanzten? 
Geschenkt.
Heute spielt die Musik die zweite Geige. Man will gewinnen oder 
wenigstens die anderen niedermachen. Vor allem, wenn sie aus 
Osteuropa kommen. Endlich ist sie raus, die Hupfdohle aus Montenegro,
lautete eine der typischen Schlagzeilen nach dem Halbfinale dieses 
Kriegs nach Noten.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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