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WAZ: Speck für die Mäuse. Kommentar von Sigrid Krause
Essen (ots)
Wie kriegt man Jungen ans Lesen? Wie nimmt man Mädchen die "Manschetten" vor großen Zahlen? Und was läuft schief nach der Grundschule?
Die Antwort ist leicht: Mit Speck fängt man Mäuse. Heißt: Wenn Jungen die Augen verdrehen bei Lesebuch-Geschichten vom Ponyhof, sollten Lehrkräfte es mal probieren mit einem Bauplan für Computer. Oder mit der Zeitungsmeldung zur Champions League. Dass Buchstaben auf Papier neue Welten eröffnen können, erfahren Kinder und Jugendliche auch über solche Medien.
Dass Mädchen sich ohne "männliche Konkurrenz" im Klassenraum leichter tun mit der Lösung mathematischer oder naturwissenschaftlicher Fragen, ist ein vielfach bewährter alter Hut.
Beide Erkenntnisse sind aber offenbar noch immer nicht angekommen im deutschen Schulalltag. Weiterführende Schulen führen (meist) nicht fort, was viele Grundschulen erfolgreich praktizieren: die individuelle Förderung, die ansetzt an den persönlichen Interessen und Fähigkeiten der Jungen und Mädchen. Darüber könnten viele Lehrkräfte noch vieles lernen. Sie müssen es aber wollen und energisch einfordern.
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