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WAZ: Hoeneß bleibt der FC Bayern. Kommentar von Reinhard Schüssler

Essen (ots)

Zu einem Wachwechsel gehören bekanntlich Zwei. Beim
FC Bayern München jedoch ist vor allem von Uli Hoeneß die Rede, der 
nach 30-jähriger Managertätigkeit Präsident und Aufsichtsrats-Chef 
des Klubs wird, und lediglich am Rande vom scheidenden Präsidenten 
Franz Beckenbauer. Was auf den ersten Blick irritierend ist, weil die
Lichtgestalt des deutschen Fußballs ja an Strahlkraft selbst den 
Manager-Dino in den Schatten stellt. Bei näherem Hinsehen jedoch 
macht die Gewichtung in der Berichterstattung Sinn. Denn wenn es um 
die Bayern ging, kam niemand am Macher Hoeneß vorbei, nicht mal 
Beckenbauer.
Während der "Kaiser" ganz Deutschland und vielleicht der halben 
Welt gehört, ist Hoeneß eben das  Gesicht des FC Bayern - mit allen 
positiven wie negativen Seiten. Schimpfte Beckenbauer mal wieder 
seine Bayern aus, dann hörte sich das oft so an, als ob er über einen
anderen Verein sprach. Uli Hoeneß dürfte nicht selten die Vorstellung
gefuchst haben, dass der Franz wohl sogar nach der schlimmsten 
Bayern-Pleite noch entspannt ins Bett gehen, er dagegen vor Ärger 
nicht in den Schlaf kommen würde.
Der FC Bayern jedenfalls konnte mit der Rollenverteilung seiner 
beiden größten Aushängeschilder gut leben. Und wird es auch in 
Zukunft können. Beckenbauer wird als Ehrenpräsident weiter so über 
den Verein reden, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Und ohne Hoeneß
wird beim Rekordmeister nach wie vor nichts laufen. Das "Ende einer 
Ära" bezieht sich ausschließlich auf den "Manager Hoeneß". Den Job 
als Aufsichtsrats-Chef wird der 57-Jährige nicht wie Franz 
Beckenbauer interpretieren, sondern eher wie ein Clemens Tönnies auf 
Schalke oder ein Werner Altegoer in Bochum.
 Seine Bedeutung für den Klub hätte niemand besser auf den Punkt 
bringen können als Hoeneß selbst: "Auf meiner Karte", sagt er, "stand
immer nur: Uli Hoeneß, FC Bayern. Und das wird auch so bleiben." Wer 
wagt da zu widersprechen?

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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