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WAZ: Zehn Jahre, 48 Zeilen. Kommentar von Ulrich Reitz

Essen (ots)

Mit guten Nachrichten ist das so eine Sache, wegen
ihrer Kehrseite. Die Weltwirtschaftskrise 2009 artete nicht aus wie 
die 1929. Die Welt hat gelernt. Aber Ursachen haben wir nicht 
beseitigt. Es gibt keine Weltfinanzregierung. Hohe Boni sind auch 
Mali. Was passierte, droht uns wieder.
In den vergangenen zehn Jahren haben sich die Großmächte nicht 
mit Krieg überzogen. Gut. Aber jeder weiß um die neuen Bedrohungen 
und niemand wird behaupten, unter dem Strich sei die Welt sicherer 
geworden.
Die Kommunikationstechnik verändert unser Leben weitgehend. Es 
war das Jahrzehnt des Smartphones. Briefe, Fotos, Filme, Nachrichten 
aus der ganzen Welt, Leben in sozialen Netzwerken - alles auf einem 
Gerät. Aber 171 Milliarden E-Mitteilungen täglich, mindestens 70 
Milliarden davon Schrott: Verläuft ein Morgen, der mit dem "Checken 
der Mails beginnt", wirklich besser? Andererseits hat der rasant 
wachsende Kurznachrichtendienst Twitter der iranischen Opposition 
geholfen. Nachrichten-Unterdrückung ist schwerer geworden.
Das Leben wird immer schneller. Suchen wir im neuen Jahr doch 
einfach öfter mal: Muße.

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
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