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WAZ: Streit um Steuersünder-Daten-CD - Kauft sie! Kommentar von Walter Bau

Essen (ots)

Ist es ein unmoralisches Angebot, das aus dunklen
Kanälen an den Finanzminister herangetragen wird? Gewiss hat die 
Offerte, dem deutschen Fiskus eine Liste von 1500 mutmaßlichen 
Steuersündern gegen ein stattliches Honorar zu übergeben, einen 
unangenehmen Beigeschmack - zumal wenn sich herausstellen sollte, 
dass der Anbieter per Datendiebstahl an das brisante Material gelangt
sein sollte. Trotzdem muss Finanzminister Schäuble auf das Geschäft 
eingehen.
Steuerhinterziehung wird schon viel zu lange als Kavaliersdelikt 
behandelt. Erst langsam setzt sich die Erkenntnis durch, dass der 
Betrug am Fiskus mehr ist als ein missliches Ärgernis. Dem Staat 
gehen Milliarden verloren und der genervte Normalbürger, der brav 
seine Abgaben zahlt, fühlt sich mal wieder bestätigt in der Annahme, 
dass "die Reichen" es immer irgendwie schaffen, sich dem Zugriff des 
Finanzamts zu entziehen.
Der Staat selbst darf keine illegalen Mittel einsetzen, um 
Steuersünder zu stellen. Wird ihm jedoch wichtiges Material aus einer
dubiosen Quelle angeboten, muss er zugreifen. Im Kampf gegen 
Drogenhandel oder Prostitution können sich die Ermittlungsbehörden 
ihre Informanten auch nicht immer aussuchen. Im Kampf gegen 
Steuerbetrüger muss mit gleichem Maß gemessen werden.

Pressekontakt:

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Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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