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WAZ: Es gibt viel nachzuholen. Kommentar von Dietmar Seher

Essen (ots)

Die Schlaglöcher nach dem  Winter erinnern  daran:
Die Straßen in NRW sind nicht gut. Und die 200 Kilometer Staulänge, 
die fast jeden Morgen gemeldet werden, sind Beleg dafür, dass die 
Quälerei nicht nur mit der kalten Zeit zu tun hat.
Die Zahlen des Bundesverkehrsministeriums zeigen, dass NRW fast 
zwei Jahrzehnte böse vernachlässigt wurde. Das bevölkerungsreichste 
Bundesland zog seit der Einheit den Kürzeren, wenn es um die Gelder 
für Bundesstraßen, Autobahnen und Schienen ging. Nicht jeder Stau ist
dem Aufbau Ost geschuldet. Auch Verkehrspolitiker aus Ländern wie 
Bayern verstanden es, Kollegen auszutricksen und abzukassieren.
Woran das lag? Mangelnde Lobbyarbeit sicher. Zurückhaltung 
gegenüber  neuem Straßenbau in  rot-grünen Regierungszeiten. 
Großprojekte wie die Dü-Bo- Do oder die A 4 durchs Rothaargebirge, 
die aus mehreren Gründen auf der Strecke blieben. Letztlich: Zu wenig
Minister und Staatssekretäre im Bundeskabinett, die NRW-Interessen 
vertraten.
Jetzt geht es um die Reparatur. Wortwörtlich, denn 
Schlaglochpisten sind zum Merkmal des "Abbaus West" geworden. Und im 
übertragenen Sinn: Gute Verkehrswege sind Voraussetzung für eine 
gesunde Wirtschaftsentwicklung. Wer Jobs an Rhein und Ruhr schützen 
will, muss sich für ein Nachholprogramm einsetzen.

Pressekontakt:

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Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de

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