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WAZ: Der Klapprechner als Schallzeichen - Kommentar von Jens Dirksen

Essen (ots)

Die Gesellschaft mag vielleicht noch nicht ganz so weit sein, aber sprachlich sind die Deutschen längst Integrationsweltmeister. Von Römern haben wir das Fenster, von Griechen das Telefon, von Franzosen die Couch. Und aus englischen Cakes wurde der deutsche Keks. Wir haben sogar englische Wörter, die Engländer nicht kennen - was soll's auch, wenn "Handy" kürzer ist als Mobiltelefon und jeder weiß, was damit gemeint ist. Die gesprochene Sprache folgt den Gesetzen der Ökonomie, daran werden auch die Stoppschilder nichts ändern, die Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in seiner Behörde für Begriffe wie Laptop oder Ticket errichtet hat: Wenn die Menschen es praktischer finden, "Klapprechner" und "Fahrkarte" zu sagen, werden sie es tun, dazu braucht es keinen Verkehrsminister. Stattdessen sollte er, darauf hat der Auto Club Europa völlig zu Recht hingewiesen, erkennen, dass die Menschen Hupe sagen und nicht "Schallzeichen", wie es in der verstaubten Straßenverkehrsordnung steht. Da gibt es auch "Fahrtrichtungsanzeiger", die im wirklichen Leben als Blinker bekannt sind. Oder "Wechsellichtzeichenanlagen", die selbst Straßenverkehrsordnungshütern als Ampeln geläufig sein dürften. Und was die Sprachvermischung angeht: Bastarde sind ohnehin lebenstüchtiger als hochgezüchtete Rassewesen.

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