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WAZ: Jeder hat ein bisschen Schuld? Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
Das Ergebnis der Untersuchungskommission war erwartbar: im Ergebnis und der Breite der Verantwortlichen. Natürlich war das Platzen der Spekulationsblase kein Naturereignis; natürlich haben Banker, Politik, Notenbank und gierige Anleger ihren Anteil. So weit, so schmerzfrei fürs Kollektiv der Angeprangerten. Dieser Rundumschlag dürfte kaum zu weit reichenden Lehren für die Zukunft führen. Alle sind ein bisschen Schuld.
Dabei lohnte es sich, die Rolle der amerikanischen Notenbank (Fed) intensiver ins Visier zu nehmen. Denn hier ist durchaus ein gigantischer Systemfehler zu entdecken. Die Fed ist bei weitem nicht so unabhängig von der Politik wie es die Deutsche Bundesbank war und die Europäische Zentralbank (noch) ist. Unter dem einstigen Dollar-Guru Alan Greenspan sorgte die Notenbank sogar für negative Realzinsen. Wer sich da kein Geld lieh, um Häuser zu kaufen, war bekloppt. So was kommt, wenn die Hüter des Geldwertes auch die Wirtschaftspolitik stützen sollen. Also: Hüten wir uns in Europa davor, diesen Weg weiterzugehen. Mit dem Aufkauf von Staatsanleihen ist längst eine Linie überschritten.
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