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WAZ: Die Bayern, eiskalt erwischt. Kommentar von Klaus Wille

Essen (ots)

Es soll den verdienten Sieg des FC Schalke 04 bei Bayern München nicht schmälern: Aber das Überraschende am 1:0 war nicht etwa, dass Schalke mit berauschendem Fußball die großen Bayern aus den Pantinen gekippt hätte. Das Ergebnis ist vor allem eins: Ausdruck der schier unglaublichen Schwäche des Rekordmeisters.

Meisterschaft und Pokal sind verspielt, das Ende in der Champions League eine Frage von noch ein, zwei Runden. Oder glaubt jemand ernsthaft, diese Bayern kämen für einen europäischen Titel in Frage? Es wird also nach Münchener Ansprüchen eine restlos verkorkste Saison. Das Maß der Dinge heißt: Hannover 96. Am Samstag geht's zum Konkurrenten um Platz zwei und drei. Bayern bangt um die direkte Qualifikation zur Champions League, und in der gegenwärtigen Verfassung ist die frühere Laufkundschaft aus Hannover eine echte Bedrohung.

Auf der Strecke könnte deshalb eine der spannendsten Verbindungen der Liga bleiben. Louis van Gaal hat schon einmal gewackelt, das war 2009, als die Bayern Mühe hatten, ihren Trainer zu begreifen. Danach haben sie begeisternden Fußball gespielt und dem Coach alles durchgehen lassen: Seine Selbstgefälligkeiten. Seine Fehleinschätzung, den Kader kaum zu verändern. Und jetzt wird Bayern eiskalt erwischt: Das Team leidet unter einer geradezu grotesk hilflosen Abwehr, es wirkt reduziert auf Arjen Robben und das immer gleiche Ballgekreisel. Es wird über die Strecke einer ganzen Saison vorgeführt von begeisternden Dortmundern, es wird an einem wichtigen Abend geschlagen von vergleichsweise biederen Schalkern.

Und doch ist Louis van Gaal einer der wenigen Trainer, der München eine fußballerische Identität vermitteln konnte. Und der nun von der Hoffnung leben muss, in Hannover zu gewinnen und so über die nächste Woche zu kommen. Fast könnte man Mitleid haben.

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