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WAZ: Japan und die deutsche Kohle - Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
Es ist bemerkenswert, wer nun alles aus dem Gebüsch gesprungen kommt, um seine Suppe mit der Reaktor-Katastrophe anzureichern. Nach dem Motto: Japan setzt alles außer Kraft, vielleicht auch die Mathematik. Die Wende in der Atompolitik hat Folgen für den Energiemix. Vermutlich muss der Anteil der Erzeugung aus den Energieträgern Braun- und Steinkohle sogar steigen. Denn diese Kraftwerke versorgen ebenso wie die AKWs in so genannter Grundlast die Industrie. Ganz sicher ist es aber keine vernunftbegabte Energiepolitik, jetzt den Kohlekompromiss mit dem Beschluss zum Ende des deutschen Bergbaus 2018 aufzuschnüren. Erstens wird der Steinkohleabbau in Tiefen von 1500 Metern nicht deshalb plötzlich wirtschaftlich, weil in Deutschland sieben Atomkraftwerke abgestellt werden. Zweitens müssen sich die Förderkosten messen mit denen im Ausland. Die sind und bleiben sehr viel niedriger. Zudem reichen die weltweiten Kohlevorräte 300 Jahre. Es geht um den Bau einer Brücke hin zu den Erneuerbaren. Und die ist endlich. Ansonsten stellt Japan nun auch die Klimaschutzpolitik komplett auf den Kopf.
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