Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Wohltuender Brandbrief - Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
Man muss den Familienunternehmen für ihren Euro-Brandbrief dankbar sein: Anders als jüngst die 48 Industrie- und Finanzmanager aus dem Oberhaus der deutschen und französischen Wirtschaft schreiben die Familienbetriebe Klartext. Schließlich gehört zur Geschichte der Euro-Schieflage eine zuweilen gern unterschlagene Wahrheit dazu: Die Politik war es, die Griechenland, aber auch Belgien oder Italien trotz zu hoher Schulden in die Währungsunion aufgenommen hat; weil es den Regierungen mal gerade so passte. Und die Politik war es, die sich nicht um die eigenen Stabilitätsregeln scherte; weil es namentlich Deutschland und Frankreich 2005 mal so passte. Was das Nachkarten nützt? Erstens ist es wohltuend für alle Steuerzahler, die sich dem Totschlagbegriff "alternativlos" gegenübersehen. Schließlich sollen sie den Schlamassel bezahlen. Klar, dass Deutsche Bank oder Allianz das anders sehen. Zweitens könnte man ja auch aus der Geschichte lernen. Automatische Strafen bei Überschreiten der Schuldengrenzen - damit aber konnte Deutschland sich nicht durchsetzen. Ein Ärgernis für alle Steuerzahler.
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