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WAZ: Deutliche Worte. Kommentar von Gregor Boldt

Essen (ots)

Weltweit müssen Christen um ihr Wohlergehen fürchten, wenn sie in der Minderheit sind. In Ägypten werden Kopten von radikalen Muslimen überfallen, in Indien sind es militante Hindus, die Christen töten. In Pakistan musste 2011 ein katholischer Minister sterben, weil er gegen ein Gesetz war, das Blasphemie unter Todesstrafe stellt.

Dass an Weihnachten in Nigeria wieder viele Christen aus dem Leben gebombt werden, passt auf den ersten Blick nahtlos in diese Reihe. Dabei ist der Konflikt zwischen Muslimen und Christen dort differenzierter zu betrachten. Er wurzelt nicht nur im unterschiedlichen Glauben, sondern auch in den sozialen und ökonomischen Unterschieden. Ansässige Volksgruppen (unter anderem Christen) konkurrieren mit Zugezogenen (Muslime) um knappe Arbeitsplätze.

Die Religion bleibt ein sensibles Thema, das keine weiteren Scharfmacher braucht. Dennoch wünscht man sich angesichts der wachsenden Attacken auf Christen manchmal deutlichere Worte westlicher Staatschefs. Insbesondere, wenn man bedenkt, wie andernorts reagiert wird, wenn in Deutschland nur der Verdacht eines Verbrechens mit fremdenfeindlichem Hintergrund aufkommt.

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