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WAZ: Piraten ohne Profil. Kommentar von Daniel Freudenreich
Essen (ots)
Spätestens nach der Berlin-Wahl war der Rummel um die Piraten riesig. Endlich eine junge, frische Partei, die den Etablierten nachhaltig das Fürchten lehren könnte - so meinten viele. Gemessen daran klingt das, was die Piraten nun auf Bundesebene planen, ziemlich nebulös.
Gut, die Piraten sind politisch noch unerfahren. Man kann von einer neuen Partei nicht erwarten, dass sie eine umfassende Antwort zur Eurokrise aus dem Ärmel zaubert. Es ist auch das gute Recht der Piraten, dass sie sich in komplexe politische Themen erst einmal einarbeiten. Doch das muss bald geschehen.
2013 wollen die Piraten in den Bundestag. Da wird sich der Wähler sehr wohl fragen, wie sie zu Themen wie Rente, Gesundheits- und Wirtschaftspolitik stehen. Und wenn die Partei dazu noch keine gemeinsame Linie hat, wäre es zumindest schön, zu erfahren, was der Parteichef denkt - etwa zur Finanzkrise. Für den Wähler ist dessen Meinung eben nicht irrelevant, wie er selbst zu meinen glaubt. Die Piraten sollten sich rasch inhaltlich breiter aufstellen. Andernfalls dürfte die Begeisterung für sie trotz neuer Formen der politischen Beteiligung rasch abnehmen.
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