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WAZ: Ungeordneter Abzug. Kommentar von Miguel Sanches

Essen (ots)

Die Kanzlerin hat Zweifel, ob der Abzug aus Afghanistan bis 2014 gelingt. Die Skepsis ist berechtigt und in Berlin weit verbreitet. Merkels Verteidigungsminister erklärt stets, dass es ein geordneter Rückzug sein muss. Man merkt davon bisher wenig.

Viele Fragen sind offen. Sind die Afghanen fähig, ihre Sicherheit in die Hand zu nehmen? Was kostet der Abzug? Braucht man dafür - paradox - mehr Soldaten? Hat der Versöhnungsprozess eine Chance? Überlassen wir die zivilen Beschäftigten der Alliierten ihrem Schicksal? Ist es sinnvoll, 350. 000 afghanische Sicherheitskräfte aufzustellen, um ihre Zahl bis 2016 dann auf 230. 000 zu reduzieren? Was machen die gut ausgebildeten Leute? Die Seiten wechseln?

Den Abzug aufzuschieben, wäre möglich; ausgeschlossen wurde es nie. Allein, politisch wäre es kaum vermittelbar. Die Afghanen wollen das nicht, die Wähler daheim auch nicht, und mancher Partner macht sich aus dem Staub. Die Kanzlerin muss bei US-Präsident Obama auf einen geordneten Rückzug drängen. Die Zeit läuft davon. Zum Nato-Gipfel Mitte Mai sollten Entscheidungen fallen. Glaubt Merkel noch daran?

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