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WAZ: Keine Entwarnung. Kommentar von Sibylle Raudies

Essen (ots)

Schön, dass die Zahl der Drogentoten so deutlich zurückgeht. Aber ein Grund zur Entwarnung ist das nicht.

35 Jahre nach den "Kindern vom Bahnhof Zoo" scheint ein Weg gefunden, durch Methadon, Fixer-Stuben und HIV-Aufklärung den frühen Drogentod Heroinsüchtiger zu verhindern. Zudem scheint Heroin als Fluchtdroge mit Ultra-Kick bei Jugendlichen weniger attraktiv zu sein als früher. Ebenso wenig wie "Bewusstseinserweiterung" per LSD. Heute sind Aufputschmittel gefragt, Leistungssteigerndes.

Crystal, Speed, Kokain - wichtig ist, mithalten zu können. In der Schule, im Job, im Bett, in der Disco. Das gilt für Manager wie für Jugendliche. Auch wenn Crystal meist "nur" geschnupft wird: Die hochkonzentrierte Droge ist alles andere als harmlos. Im 2. Weltkrieg hielt sie Piloten im Kampfeinsatz wach und aggressiv. Nebenwirkungen sind neben der psychischen Abhängigkeit Schlafstörungen, Zahnausfall, Herzrhythmusstörungen, schnelle Alterung, Absterben von Nervenzellen, starker Gewichtsverlust. Wie gesagt: Kein Grund zur Entwarnung. Im Gegenteil. Denn hier hilft kein Methadon, nur weniger Druck zur Höchstleistung.

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