Westdeutsche Allgemeine Zeitung
WAZ: Keine guten Signale. Kommentar von Tobias Bolsmann
Essen (ots)
Seit einem Jahr gehört die Steag einem Verbund aus Ruhrgebietsstadtwerken. Das mag arg früh sein für eine Bilanz, doch die ersten Zahlen senden keine guten Signale. Der Stromproduzent muss an seine Rücklagen gehen, damit die Stadtwerke in den Genuss einer Ausschüttung kommen. Allerdings ist Genuss ein kühnes Wort. Bochums Stadtwerkechef Bernd Wilmert sagte gestern, dass der Bochumer Anteil reiche, um Zinsen und Tilgung für jenen Kredit zu bedienen, mit dem der Kauf finanziert worden war. Mehr aber auch nicht. Da stellt sich womöglich die Frage, ob die Ausschüttung so maßgeschneidert wurde, dass die Stadtwerke nicht mit einem Verlust nach dem ersten Jahr dastehen. Und in den kommenden Jahren? Eine Milliarde Euro will die Steag bis Ende 2014 investieren. Das ist eine gewaltige Summe angesichts einer Energielandschaft, die gerade dabei ist, sich dramatisch zu verändern. So bleibt zu hoffen, dass die Steag nicht Jahr für Jahr in die Rücklagen greifen muss und den Stadtwerken eine Ausschüttung bleibt, die mehr als Zins und Tilgung eines Kredits deckt. Denn am Ende zahlt der Bürger.
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