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WAZ: Gefährliches Spiel. Kommentar von Andreas Böhme
Essen (ots)
Die Rechte an der Fußball-Bundesliga sind wieder vergeben. Fast alles bleibt beim Alten, sprich bei Sky und Sportschau. Das ist nicht überraschend. Aber überraschend ist, welche Summen gezahlt werden, um den Status quo zu erhalten.
Die paar Millionen, die die ARD künftig mehr zahlt, mögen manchen Gebührenzahler zu Recht ärgern, aber sie sind nicht das eigentliche Problem. Das ist der Bezahlsender Sky, der jedes Jahr knapp 500 Millionen der 628 Millionen Euro überweisen muss, die dann zu zahlen sind. Dabei sind für den Ableger aus dem Imperium von Medienmogul Rupert Murdoch schon die derzeit jährlich anfallenden 250 Millionen Euro zu viel, um aus den roten Zahlen zu kommen.
Doch das scheint in der Liga keinen zu interessieren. Von "Meilenstein" ist da die Rede oder von "einer Goldgrube", und in dem ganzen Jubel merkt offenbar niemand, auf welches gefährliche Spiel man sich einlässt. Mit den neuen Verträgen liefert sich die Liga dem Bezahl-TV nahezu völlig aus, ohne zu berücksichtigen, auf welch schwachen finanziellen Beinen der Partner steht. Sky pokert hoch. Wenn der Sender verliert, fällt er tief. Und reißt den deutschen Fußball mit.
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