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WAZ: Eine Alternative zur Ukraine. Kommentar von Ulrich Reitz
Essen (ots)
Das ist die Ukraine, wo in gerade mal sechs Wochen ein schönes, völkerverbindendes, strahlendes Fußball-Großereignis stattfinden soll: Ein Land, in dem ein Regierungschef seine Vorgängerin unter höchst fadenscheinigen Gründen verfolgen, einkerkern und, wie es aussieht, verprügeln lässt. Ein Land, dessen autokratische Regierung Europa erpresst, offiziell bekannt gegeben hat, Julia Timoschenko freilassen zu wollen, wenn der Westen das Abkommen unterschreibt, welches die Ukraine näher an den gelobten Westen führt - ein geldwerter Vorteil. Und ein Land, dessen Regierung nun ganz offensichtlich nicht in der Lage ist, die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Ähnliche Anschläge wie an diesem Freitag hat es im vergangenen Jahr gegeben. Aufgeklärt wurden sie nie. Und auch dieses Mal weiß man nicht, wer dahinter steckt. Dem flugs von Janukowitschs Regierung ausgerufenen Terror-Verdacht kann, muss man aber nicht folgen. Es kann auch die Mafia gewesen sein, um sich Wohlverhalten oder andere Vorteile vom Staat zu erpressen. Es können Einzeltäter mit ausschließlich materiellen Interessen gewesen sein. Und es können sogar von der Regierung selbst beauftragte Täter gewesen sein, um der Opposition die blutige Sache in die Schuhe zu schieben und ihr brutales Vorgehen gegen Timoschenko zu rechtfertigen.
Fest steht: Fans, die zur Fußball-EM in die Ukraine reisen wollen, können dies ohne Angst nicht tun. Die Uefa kann die Werbewirkung der Europameisterschaft gleich abhaken. Inzwischen ist klar geworden, dass es ein Fehler war, die EM in die Ukraine zu geben.
Wie wäre es, ein anderes, bewährtes Nachbarland Polens übernähme dieses Europafest? Deutschland!
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