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WAZ: Ein Film macht noch keinen Mörder. Kommentar von Georg Howahl
Essen (ots)
In den kommenden Wochen werden sich mehr Menschen in Deutschland "The Dark Knight Rises" ansehen als jeden anderen Film, daran ändern auch die todbringenden Schüsse von Aurora nichts. Aber kaum jemand wird den Saal betreten, ohne ängstlich den Blick ins Publikum schweifen zu lassen. Das schlechte Gefühl lässt sich nicht so einfach abschütteln. Diese Angst ist verständlich, aber natürlich ebenso irrational. Ehe nun die Spekulationen über die bisher im Dunklen liegende Motivation des Attentäters beginnen und die Mitschuld den Medien und der Unterhaltungsindustrie zugeschrieben wird, sollte man bedenken: Bei Batman handelt es sich um ein modernes Märchen, das den Kampf von Gut gegen Böse erzählt. Es ist die Geschichte eines Mannes, der einsam auf Verbrecherjagd geht. Ein Film macht einen Menschen nicht zum Mörder. Vielmehr ist es so, dass ein aller Wahrscheinlichkeit nach nicht zurechnungsfähiger junger Mann in der Absicht zu töten die Premiere dieses Films als Kulisse nahm. Wäre nicht der neue Batman-Film gestartet, er hätte einen anderen Anlass gefunden - und sei es ein Grimmsches Märchen - seine Wahnsinnstat zu verüben. Schuld ist nicht der Film.
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