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WAZ: Verantwortung für Großprojekte - Kommentar von Wolfgang Mulke
Essen (ots)
Und kenn' ich das Ergebnis schon, dann gründ' ich eine Kommission. So lautet ein geflügeltes Wort in der Politik. Trifft es zu, wird bei der nun gegründeten Reformkommission Bau von Großprojekten nicht viel herauskommen. Und darauf deutet manches hin. Die Experten sollen einen Leitfaden zur Planung und Durchführung von teuren Bauvorhaben entwickeln. Doch wesentliche Knackpunkte für immer neue Kostenüberschreitungen oder Bauverzögerungen lassen sich nicht per Federstrich beseitigen. Da müssten sich die Politiker zunächst an die eigene Nase fassen. Ihr Bedürfnis nach weithin sichtbaren Prestigebauten ist ein wichtiger Grund für Probleme. Projekte werden überdimensioniert angelegt und künstlich billig gerechnet. Darüber hinaus sind die Großplanungen so komplex und langfristig angelegt, dass verlässliche Aussagen über die tatsächlichen Kosten und Zeitpläne eine unrealistische Erwartung sind. Trotzdem sollten Standards für Großvorhaben gesetzt werden. Damit ließe sich wenigstens die Verantwortung für Pleiten leichter zuordnen. Das führt dann hoffentlich zu einem verantwortungsvollerem Umgang mit Steuergeldern. Mehr ist nicht zu erwarten.
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