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WAZ: Händler müssen neue Wege gehen - Kommentar von Sven Frohwein
Essen (ots)
Diese Aktion hat Charme: Die Einzelhändler in Tönisvorst verhängen ihre Schaufenster, um auf eine bedrohliche Entwicklung aufmerksam zu machen. Kunden nutzen die Beratungskompetenz der Geschäfte, kaufen aber lieber im Internet ein, weil es dort günstiger ist. Die Händler sagen: Wenn wir nicht mehr da sind, lohnt es sich nicht mehr, in Tönisvorst zu leben. Recht haben sie. Geschäfte machen eine Innenstadt erst lebendig. Auf der Jagd nach dem günstigsten Preis ist vielen Käufern jedes Mittel recht. Mit Internet-Handys ist ein Preisvergleich jederzeit möglich. Oft reicht es, den Barcode auf dem Etikett im Laden zu scannen, schon öffnet sich die Suchmaschine, die das beste Angebot ausspuckt. Und die Händler vor Ort haben das Nachsehen. Sie müssen Mieten und Personalkosten stemmen und zahlen schon im Einkauf mehr für die Ware, als sie im Netz oft kostet. Der Einzelhandel kann dieser Geiz-ist-geil-Mentalität nur begegnen, indem er noch mehr gute Beratung bietet. Nur so sind Kunden auch bereit, mehr zu bezahlen. Und der Handel muss sich ebenfalls im Netz präsentieren. Immer nur auf das böse Internet zu schimpfen und sich neuen Vertriebswegen zu verschließen, ist auch keine Lösung.
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