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WAZ: RWE - ein Risiko für die Kommunen - Kommentar von Thomas Wels
Essen (ots)
Nun schlägt die Krise des RWE-Konzerns mitten im Ruhrgebiet durch. Knapp 24 Prozent halten Kommunen und Stadtwerke am Essener Energieriesen. Die Aktien als Unternehmensbeteiligung in den Händen der Kommunen waren immer schon umstritten. Als Begründung für die Beteiligungen musste zum einen das ureigenste Interesse von Städten wie Essen oder Dortmund an den RWE-Standorten herhalten. Man wollte mitreden und Einfluss geltend machen auf den Aufsichtsratsposten. Zum anderen freuten sich die Kämmerer lange Zeit über hohe Dividendenrenditen.
Damit ist Schluss. Die Haushälter - und vermutlich die Bürger - bekommen schmerzhaft zu spüren, dass eine Aktie ein Risiko-Papier ist. Und mit dem maßgeblichen Einfluss ist es auch vorbei, seit RWE 2011 das Kapital erhöht hat und die Anteile der Kommunen unter die Sperrminorität von 25 Prozent gerutscht sind. Die Lage ist kritisch und sie hat politische Sprengkraft. Schließlich sehen sich die kommunalen Vertreter im Aufsichtsrat ihrer unternehmerischen Verantwortung gegenüber: Sie müssen milliardenschwere Sparprogramme mittragen, den Verzicht auf Dividenden und den tausendfachen Stellenabbau. Das Tafelsilber ist äußerst matt geworden. Man kann nur hoffen, dass die kommunalen Funktionsträger an ihre Parteizentralen in Berlin melden, welche Folgen die ungesteuerte Energiewende jenseits der Strompreisentwicklung hat. Abhilfe tut Not, sofort nach der Bundestagswahl.
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