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WAZ: Haribo und die Lehre fürs Revier - Kommentar von Thomas Wels

Essen (ots)

Es gibt wohl kaum eine größere Schmach für eine Stadt als den Auszug eines Unternehmens mit Weltruf, das seit beinahe 100 Jahren ansässig, ein guter Steuerzahler und Anbieter vieler hundert Arbeitsplätze ist. Hans Riegel Bonn oder kurz Haribo versucht künftig mit der Hauptverwaltung im rheinland-pfälzischen Grafschaft sein Glück und teilt vorsichtshalber mit, man werde nicht in Harigra umfirmieren.

Irgendwas muss schief gelaufen sein in Bonn. Nichts, was nicht auch im Revier schief laufen könnte. Der Wettbewerb um Ansiedlungen ist hart, manchmal unfair. Siehe die Abwanderung von Brandt Zwieback aus Hagen nach Ostdeutschland, finanziert zum Teil durch Subventionen. Was Städten bleibt, ist eine gute Wirtschaftsförderung, eine kluge Grundstückspolitik und - auch wenn sie das am wenigsten hören wollen - die Gewerbesteuersätze. Diesen Wettbewerb scheuen die klammen Kommunen im Ruhrgebiet wie der Teufel das Weihwasser. Langenfeld, Monheim und Grafschaft zeigen aber: Niedrige Steuern sind Lockmittel. Warum sich nicht zusammentun im Revier, einen gemeinsamen niedrigen Hebesatz verabreden? Steuer-Oase Ruhr - es gibt schlechtere Schlagzeilen.

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