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WAZ: Zu lange ans Bett gefesselt - Kommentar von Petra Koruhn
Essen (ots)
Alte Menschen ans Bett gefesselt - endlich scheint sich diese unwürdige Praxis aus den Pflegeheimen zu verabschieden. Sicher, Heimleiter, die zuließen, dass ihre Bewohner mit Schlaufen, Gurten oder mit Psychopharmaka ruhig gestellt wurden, hatten häufig ihre Gründe: Sie wollten ihre Patienten schützen. Davor, dass sie aus dem Bett kletterten und sich verletzten.
Die Motivation hinter der freiheitsberaubenden Praxis war also keinesfalls nur das Bedürfnis nach Ruhe im Heim. Eher war es die Hilflosigkeit des Pflegepersonals. Das macht es verständlich, allerdings nicht besser.
Umso erfreulicher ist, dass neue Ideen die schlechte Praxis ablösen. Manche Idee ist verblüffend einfach: Stürze lassen sich mit niedrigen Betten verhindern. Manchmal ist ein Futon die Lösung. Es gibt Heime, die ein Nacht-Café einrichten, für Menschen mit umgekehrtem Tag-Nacht-Rhythmus. Pflegemanager sagen übrigens, dass das nicht mehr Arbeit macht. Wenn das Konzept stimmt, klappen die Abläufe.
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