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WAZ: Radikale auf dem Vormarsch - Kommentar von Matthias Korfmann zu "Blockupy"

Essen (ots)

Das Land verändert sich. Die Bilder aus Frankfurt - Flammen, Rauch, Steine - verstören zutiefst. Solch eine Explosion der Gewalt hat man hierzulande schon lange nicht mehr gesehen. Waren wir nicht schon auf einem anderen Weg der Konfliktlösung? Haben die "Wutbürger" nicht bei Stuttgart 21 gezeigt, dass moderner Protest weitgehend friedlich sein kann? Warum diese Bilder, die so gestrig wirken?

Das Land verändert sich. In einer bemerkenswert guten Zeit, in der die Krise einen weiten Bogen um Deutschland macht, blüht Gewalt. Neue Extreme und neue Radikale grölen ihre Hassbotschaften, verprügeln sich gegenseitig - und die Polizei. Gestern war es Frankfurt, davor Wuppertal, wo sich Salafisten, Pegida, Neonazis und Hooligans zum Schaulaufen trafen. Nächste Woche, in Dortmund, könnten wieder Rechts- und Linksextreme aufeinandertreffen, die rechte Demo ist angemeldet. Nicht auszuschließen, dass die Situation im Juni, beim G7-Treffen in Bayern, ähnlich eskaliert wie gestern in Frankfurt.

Es sind gar nicht viele, die da so wüten, aber sie haben eine große (Internet-)Bühne. Sie sind gut vernetzt. Sie wissen um die Macht der Bilder. Und sie wollen den demokratischen Rechtsstaat, ihren Feind, angreifen. Wir tun gut daran, diesen Trend ernst zu nehmen. Der Ruf nach härteren Gesetzen, mehr Polizei und "null Toleranz" indes löst diese Probleme nicht. Im Gegenteil, er spielt den Radikalen - egal welcher Farbe - nur in die Hände.

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