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WAZ: Wenn die Dreistigkeit siegt. Kommentar von Ralf Birkhan zum Fifa-Skandal

Essen (ots)

Dreistigkeit siegt oft im Leben, und genauso dürfte es auch wieder beim Skandal um den Fußball-Weltverband Fifa sein. Die Polizei verhaftet reihenweise Fußball-Funktionäre, die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwälte lassen keine Fragen offen, die Fans in aller Welt schütteln nur noch den Kopf. Doch: Sepp Blatter, umstrittener Präsident der Fifa, will sich am Freitag im Amt bestätigen lassen. Und alle machen mit. Auch die Uefa handelt zahnlos wie der Rest der Fußball-Welt. Denn auch die Europäische Fußball-Union hat es nicht geschafft, die Wahl zu verlegen. Alle Sitzungen verpufften ohne konkretes Ergebnis. Einzig die Androhung eines Boykotts von europäischen Teams bei Fifa-Wettbewerben steht im Raum. Doch wer daran glaubt, der glaubt auch, dass die Erde eine Scheibe ist. Es geht nämlich bei einem Boykott nicht darum, mal eben ein Länderspiel ausfallen zu lassen. Es geht darum, eine WM zu kippen. Doch daran hängen, um nur ein Beispiel zu nennen, langfristige TV-Verträge, aus denen alle Fußball-Nationen hohe Millionensummen kassieren. Geld regiert die Fußballwelt, und daher wird die Uefa keinen europaweiten Boykott durchsetzen können. Sie schafft es ja noch nicht einmal, einen Wahl-Kongress zu sprengen. Vieles spricht also dafür, dass am Freitag gewählt wird und der Sieger Blatter heißen wird. Was dann übrig bleibt, ist Sprachlosigkeit.

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