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WAZ: Es fehlt die soziale Balance - Kommentar von Frank Meßing zum Gehalt von RWE-Chef Schmitz
Essen (ots)
Wenn ein Stellvertreter zum Chef aufsteigt und er auch noch den Job eines eingesparten Top-Managers übernimmt, hat er sicherlich Anspruch auf mehr Geld. Wenn es nun aber Kritik am neuen Gehalt von Rolf Martin Schmitz gibt, hat sie etwas damit zu tun, dass RWE ein Konzern ist, der Milliarden Euro Verlust macht und seine Gesellschafter, darunter viele Ruhrgebietsstädte, auf dem Trockenen sitzen lässt. Ein Konzern, der durch die Abspaltung von Innogy überdies seinen Mitarbeitern eine Menge abverlangt. Der jüngste, äußerst moderate Tarifabschluss ist nur ein Beispiel dafür.
Die Kluft zwischen Top-Managern ganz oben in den Dax-Konzernen und der Belegschaft weit unten fällt vielen Unternehmen immer wieder auf die Füße. Der Chef bekommt 20 Prozent mehr, der Mitarbeiter nur ein Prozent. RWE-Chef Schmitz verdient künftig 3,5 Millionen Euro, die meisten seiner Angestellten nur einen Bruchteil davon. Ein Konzern wie RWE mit all seinen Problemen sollte nicht zu anderen Dax-Bossen schielen, die zum Teil noch viel mehr kassieren, sondern die soziale Balance im Auge haben. Sie ist bei vielen Unternehmen längst in Vergessenheit geraten.
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