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WAZ: Mit harter Hand gegen Krawalle - Kommentar von Pit Gottschalk über Fan-Randale
Essen (ots)
Beim Streit über Fan-Randale in Fußballstadien geht es nicht um Recht und Gesetz. Sonst müssten Anhänger der sogenannten Ultra-Bewegung reihenweise ins Gefängnis: Mit Feuerwerkskörpern bringen sie Menschenleben in Gefahr und mit der Androhung tätlicher Angriffe nicht selten Argumente durch.
Trotzdem reduziert der DFB jetzt seinen Strafenkatalog und schafft zumindest vorübergehend die schärfste Sanktion ab: die Kollektivstrafe, die zur Sperrung des gesamten Stadionblocks führen kann wie bei der Dortmunder Südtribüne im Frühjahr. Was wie ein Zugeständnis an die Ultra-Bewegung aussieht, ist in Wahrheit ein Zeichen von Stärke.
Bisher war der DFB juristisch angreifbar, weil Kollektivstrafen auch Unschuldige treffen. Der Ruf nach Differenzierung, wenn das Gesetz angewendet wird, hat im Rechtsstaat seine Berechtigung. Zu viele Ultras konnten sich bei einer Kollektivstrafe in eine Opferrolle begeben und von der Schuldfrage ablenken. Damit ist Schluss. DFB und Polizei stehen jetzt in der Pflicht, mit harter Hand gegen jeden Übeltäter einzeln vorzugehen. Und nicht mehr mit der Pauschalverurteilung aller Fußballfans.
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