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WAZ: Verantwortung - Kommentar von Angela Gareis

Essen (ots)

Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt." Als
der frühere Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) diesen Satz 
formulierte, ahnte man nicht, dass Bundeswehrsoldaten eines Tages in 
den Nahost-Konflikt eingreifen würden. Dennoch hatte Struck eine Art 
Naturgesetz angesprochen. Wenn unter dem Mandat der Vereinten 
Nationen Soldaten in die Welt entsandt werden, um Krisen zu 
befrieden, dann kann Deutschland sich nicht heraushalten. Es ist eine
Frage der Verantwortung. Man kann schwerlich glaubwürdig Frieden 
fordern, wenn nur die anderen Staaten den oft bitteren Preis dafür 
bezahlen sollen.
 Im Nahen Osten gab es lange den Vorbehalt der deutschen Geschichte. 
Seit Israels Premier Ehud Olmert den Wunsch nach einer Beteiligung 
der Bundeswehr geäußert hat, sind Vorbehalt und Ausflüchte entfallen.
Wenn jetzt Regierungsmitglieder von einem "Kampfeinsatz" sprechen, 
dann heißt das zweierlei. Zum einen, dass kein noch so durchdachtes 
Mandat alle Risiken in diesem hoch komplizierten Krisenfeld 
ausschließen kann. Zum anderen: Es gibt kein Zurück mehr.

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