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WAZ: Folter in Guantánamo: Spitze eines Eisberges - Kommentar von Hendrik Groth
Essen (ots)
Das Wort Folter nehmen die für Guantánamo Verantwortlichen ungern in den Mund. Schließlich sehen sie sich als Verteidiger der freien Welt, der Achtung der Würde, letztlich als Anhänger von global gültigen Menschenrechten. Folter und deren Definition wurden deshalb umetikettiert. Die US-Regierung beschreibt im Rahmen ihres Krieges gegen den Terror inakzeptable Erniedrigungen als eine "Druck- und Härte-Technik". In Wahrheit sind das ekelhafte Verstöße gegen die Genfer Konventionen und die von den USA ratifizierten völkerrechtlichen Verträge. Seit 2002 haben die Amerikaner fast 800 Menschen in Guantánamo festgesetzt. Über 400 sind noch immer dort. Ohne Anklage, ohne rechtsstaatlichen Beistand. Jetzt macht das FBI aktenkundig, was Menschenrechtler seit langem behaupten. Die Gefangenen leben dort auch ohne Schutz vor Folter. Deshalb muss das Lager sofort geschlossen werden. Amnesty International spricht im Zusammenhang mit Guantánamo von der Spitze des Eisberges und verweist auf Haftzentren im Irak oder in Afghanistan, wo nicht bekannt ist, was dort geschieht.
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