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WAZ: Deutsch-polnische Entfremdung: Gefährliches Treiben - Leitartikel von Rolf Potthoff
Essen (ots)
Ein ebenso gefährlicher wie gespenstischer Vorgang spielt sich im polnisch-deutschen Verhältnis ab; droht es zu vergiften. Eine national-populistische Regierung in Warschau wird nicht müde, antideutsche Ressiments zu schaffen; polnische Magazine greifen in historische Abgründe, um gezielt alte Feindbilder zu pflegen und versteigen sich in nicht minder abscheuliche wie absurde Vergleiche der Kanzlerin mit Hitler. Andererseits greift die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen zur rhetorischen Keule und rückt Polens regierende Parteien in die Nähe der rechtsextremen NPD. Solche Attacken spielen im Übrigen gerade denen in die Hände, die Ängste vor "aggressiven Deutschen" schüren, um von innenpolitischen Schwächen abzulenken. Es ist das, was der Kaczynski-Regierung nutzt. Doch so darf es nicht weiter gehen! So wird zerrüttet, was polnische Staatsmänner im Verbund mit Deutschen wie namentlich Brandt, Kohl oder Rau in jahrzehntelanger, behutsamer Arbeit an Vertrauen aufgebaut haben. Jetzt gilt für Deutsche wie Polen: Sie dürfen sich nicht durch derart wirre Ausschläge der Politik entfremden lassen.
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