DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e.V.
Datennutzung im Internet - Verbraucher schätzen Rabatte und kennen Möglichkeiten des Datenschutzes
Wiesbaden (ots)
Im Hinblick auf die Nutzung ihrer Daten und deren Schutz im Internet sind Verbraucher besser informiert und wesentlich aktiver als Verbraucherschützer und Politiker weismachen möchten. So das Ergebnis einer Panelumfrage des Marktforschungsunternehmens mafo.de im Auftrag des Deutschen Dialogmarketing Verbandes (DDV) bei 840 Verbrauchern.
Wer das Internet für Einkäufe nutzt oder über soziale Medien kommuniziert, gibt seine Daten keinesfalls leichtfertig her. Man will diese aktiv schützen und kennt und nutzt deshalb auch die verschiedenen Möglichkeiten wie das regelmäßige Löschen von Cookies oder die Kontrolleinstellungen der Sichtbarkeit von Profilen in den Social Media. Auch bei den Vorteilen, die das Internet bietet, wie etwa online Rabatte zu sammeln, ist der Verbraucher nicht blauäugig und "unmündig": Nutzern dieser Vorteile ist durchaus bewusst, dass sie diese mit der Erhebung ihrer Daten "bezahlen" müssen - ein "Deal", der akzeptiert wird.
Patrick Tapp, Vizepräsident Kommunikation im Deutschen Dialogmarketing Verband: "Internetaffine Verbraucher sind kritisch, gut informiert und nehmen den Schutz ihrer Daten - soweit möglich - auch gerne selbst in die Hand. Die Mär vom generell unmündigen Verbraucher, der vor Unwissenheit manipuliert werden kann und stetiger Gefahr vor Fallen ausgesetzt ist, ist populistisch gesehen, sehr wirksam, aber wie so oft bei vermeintlichen Wahrheiten am Ende eben auch schlicht und einfach falsch."
Die Ergebnisse im Detail:
Knapp 70 Prozent der Verbraucher gefällt die Möglichkeit, online Rabatte zu sammeln gut (42,0 Prozent) oder sehr gut (27,9 Prozent), und sie akzeptieren, dass Internetseiten Daten hierfür erheben. Auch das Angebot, gegen Angabe von Daten interessante Infos per E-Mail-Newsletter zu erhalten, wird gerne genutzt: 53 Prozent gefällt dieses gut (41,7 Prozent) oder sehr gut (11,3 Prozent). Immerhin noch knapp 40 Prozent schätzen die Tatsache, dass Suchmaschinen vorangegangene Suchvorgänge nutzen, um nachfolgende Suchergebnisse zu optimieren. Weniger akzeptiert wird individualisierte Werbung in sozialen Medien (21,7 Prozent gut oder sehr gut) oder die Lokalisierung in stationären Geschäften durch soziale Medien (22,7 Prozent gut oder sehr gut).
71,9 Prozent kennen und nutzen die Möglichkeiten, die Sichtbarkeit ihres Profils in sozialen Medien zu kontrollieren, 71,2 Prozent löschen regelmäßig ihre Cookies. Knapp die Hälfte der Befragten (47,7 Prozent) gab an "stets die Datenschutzrichtlinien der besuchten Internetseiten zu lesen", etwa gleich viele Befragte (47,4%) gaben zu Protokoll, "aus Datenschutzgründen unterschiedliche Suchmaschinen zu nutzen".
Nicht nur die Nutzung, auch die Akzeptanz von Datenschutz im Internet wurde erfragt: Hohe Zustimmung finden etwa die beiden folgenden Aussagen: "Ich gebe so wenig Daten wie eben möglich über mich im Internet preis" (7,3 von 10 möglichen Punkten) und "Bevor ich persönliche Daten im Internet preisgebe, erkundige ich mich über den Anbieter und die zukünftige Datennutzung" (6,7 von 10 möglichen Punkten).
Erfreulich aus Sicht des DDV, der sich seit langem für die Selbstkontrolle in der Werbung einsetzt: Verbraucher erwarten, dass sich Unternehmen zum Datenschutz bekennen und dieses deutlich kommunizieren (7,4 von 10 Punkten), sie wünschen sich mehr Kontrolle über ihre Daten (7,3 von 10 Punkten) und mehr Informationen zum Datenschutz (6,4 von 10 Punkten).
Auch zum Themenkreis "personalisierte Werbung im Internet" sind Verbraucher aufgeschlossen, fordern aber Transparenz: "Es muss Transparenz darüber herrschen, was mit den Daten gemacht wird (7,9 von 10 Punkten)". Dass Werbung im Internet dazu beiträgt, dass viele Angebote kostenfrei bleiben, erkennen Verbraucher hierbei an (6,2 von 10 Punkten).
Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage erhalten Sie auf Anfrage.
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