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IGBCE Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie

IGBCE kritisiert geplante Werksschließungen bei Michelin scharf

IGBCE zu Schließungs- und Verlagerungsplänen

bei Michelin: „Wir geben die Standorte nicht auf.“

„Wir werden die Stellenstreichungen und Werkschließungen nicht so einfach akzeptieren“, so Matthias Hille, Konzernbetreuer und Leiter des IGBCE-Bezirks Mainz, zu den heute bekannt gewordenen Schließungs- und Verlagerungsplänen des Reifenherstellers Michelin. 1500 Beschäftigte würden dadurch ihren Job verlieren. Sie seien völlig unter Schock, so Hille.

„Der geplante Kahlschlag ist falsch. Michelin will allein den Profit maximieren und lässt dafür hochengagierte und hochqualifizierte Beschäftigte fallen“, kritisiert Hille. „Anstatt in einer Hauruck-Aktion die Werke dicht zu machen, braucht es kluge Strategien, um auf die veränderten Rahmenbedingungen zu reagieren.“ Er betont: „Wir geben die Standorte nicht auf und werden weiter an Alternativkonzepten arbeiten.“ Er erwarte, dass sich das Unternehmen an sein Versprechen halte und in den kommenden Wochen und Monaten umsetze, was es angekündigt habe: „den Mensch in den Mittelpunkt stellen und im Dialog mit uns bleiben.“

Michelin hat heute bekannt gegeben, sich schrittweise bis zum Jahr 2025 weitgehend aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurückziehen zu wollen. Die Werke in Karlsruhe und Trier sollen komplett geschlossen werden. An dem Standort in Homburg soll die die Lkw-Neureifen- und Halbfabrikatfertigung eingestellt werden. Außerdem soll das Kundenkontaktzentrum mit über 100 Mitarbeiter*innen von Karlsruhe nach Polen verlagert werden.

Michelin ist nicht einzige Reifenhersteller, der zurzeit Werkschließungen plant: Auch Goodyear will sein Werk in Fulda komplett schließen und den Standort Fürstenwalde weitgehend abwickeln. Bereits 2025 soll in Fulda Schluss sein. Rund 1050 Menschen verlieren dann ihre Arbeit. In Fürstenwalde sollen schrittweise 700 der insgesamt rund 1000 Stellen bis 2027 wegfallen, die komplette Reifenproduktion. Bereits 2020 hatte der Autozulieferer Conti angekündigt, sein Reifenwerk in Aachen zu schließen. 1800 Menschen waren am Standort beschäftigt, nur einige hundert arbeiten dort zurzeit noch bis Ende 2023, um das Werk abzuwickeln.

In Deutschland gibt es aktuell noch zwölf Reifenwerke. Durch die Pläne von Goodyear und Michelin könnte ein Drittel davon wegfallen - und damit tausende Arbeitsplätze. Begründet haben die Reifenhersteller diese Schritte mit steigendem Wettbewerbsdruck, steigenden Energieosten und Überkapazitäten am Markt.

Für IGBCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli, zuständig für Branchen und Betriebspolitik, sind das keine stichhaltigen Argumente: „Wir erwarten gerade von diesen traditionsreichen Unternehmen auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein klares Bekenntnis zu den deutschen Standorten und mehr Einsatz für die Beschäftigten, die oft schon in zweiter oder dritter Generation in den Reifenwerken arbeiten.“ Er kündigt Widerstand an: „Wir werden um jeden einzelnen Arbeitsplatz kämpfen.“

Ansprechpartner für Presseanfragen zu Michelin:

Matthias Hille, Leiter IGBCE-Bezirk Mainz

matthias.hille@igbce.de

Tel.: +49 6131 286 33 17

Mobil: +49 151 11 34 69 99

Ansprechpartner für allgemeine Presseanfragen:

Lars Ruzic, Pressesprecher IGBCE

lars.ruzic@igbce.de,

Tel.: +49511 7631 135

Mobil: +49 151 23 50 86 38

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Industriegewerkschaft IGBCE
Verantwortlich: Lars Ruzic
Leiter Kommunikation
Königsworther Platz 6, 30167 Hannover
Telefon: 0511/7631-135 u. -354
Handy: 0151/23508638
Telefax: 0511/7000891
E-Mail:  presse@igbce.de
Internet: igbce.de

Über uns
Die IGBCE ist mit mehr als 580.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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