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Verhandlungen bei Labordienstleister Synlab gescheitert – Warnstreiks ab 23. Januar

IGBCE erklärt Scheitern der Verhandlungen bei Labordienstleister Synlab

Erste Warnstreiks am 23. Januar

Die Verhandlungen für die bundesweit rund 3500 Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren des Labordienstleisters Synlab sind gestern Abend (17. Januar) in Augsburg gescheitert. Die Laborgewerkschaft IGBCE ruft am 23. Januar an den Standorten Weiden und Augsburg zu Warnstreiks auf. Weitere werden danach folgen.

„Die Arbeitgeber haben gestern ihre letzte Chance vertan, am Verhandlungstisch zu einer Einigung zu kommen“, erklärt Marc Welters, Verhandlungsführer der Laborgewerkschaft IGBCE nach der vierten Tarifrunde. „Wir waren kompromissbereit, aber die Arbeitgeber haben sich kaum auf uns zubewegt.“

Stattdessen hätten sie nur immer wieder die wirtschaftliche Lage vorgetragen. „Das sollte aus Sicht der Arbeitgeber für uns Grund dafür sein, ein viel zu schlechtes, vollkommen ungenügendes Angebot anzunehmen“, empört sich Welters. So funktioniere das aber nicht. Er betont: „Unsere Mitglieder brauchen eine spürbare Einkommenserhöhung. Sie haben Anspruch auf einen gerechten Anteil am Gewinn und auf eine faire Vergütung. Die Angebote der Gegenseite würdigten das nicht.“ Hinzu komme: „Ohne eine deutliche Anhebung der Vergütungen werden perspektivisch keine Fachkräfte bei Synlab beginnen.“ Denn die Konkurrenz zahle bessere Vergütungen. Welters betont: „Synlab sieht sich als Spieler in der Champions League. Da dürfen die Beschäftigten nicht auf Regionalliga-Niveau bezahlt werden.“

Die IGBCE-Tarifkommission fordert in dieser Tarifrunde die Erhöhung der Vergütungen um 11 Prozent, mindestens um 380 Euro, die Erhöhung des Urlaubsgeldes auf 35 Euro pro Tag und die Zahlung einer Jahressonderzahlung in Höhe von 100 Prozent eines Monatsentgelts für alle Beschäftigten.

Schon vor vorherigen Verhandlungsrunden hatten die Beschäftigten des Diagnostik-Spezialisten ihrem Ärger über die stockenden Tarifverhandlungen Luft gemacht: An deutschlandweit mehreren Standorten nahmen Hunderte an politischen Mittagspausen, Tarifaktionen und kleineren Kundgebungen teil.

Nach dem Scheitern der Verhandlungen eskaliert der Tarifkonflikt nun weiter: Zuerst werden am 23. Januar Standorte in Weiden und Augsburg von 6 bis 22 Uhr bestreikt. Danach folgen weitere Arbeitskampfmaßnahmen an anderen Standorten.

Synlab ist der europaweit größte Labordienstleister und hat Standorte in Augsburg, Bonn, Eppelheim, Jena, Kassel, Leinfelden, Leverkusen, Mannheim, Neuwied, Nürnberg, Regensburg, Traunstein, Trier und Weiden. Die Beschäftigten in den medizinischen Versorgungszentren sind in der Labordiagnostik tätig und werten zum Beispiel Proben aus Krankenhäusern oder Coronatests aus.

Für Rückfragen: Isabel Niesmann, isabel.niesmann@igbce.de, +495117631165, +491713389767

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Die IGBCE ist mit mehr als 580.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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