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Erste Kautschuk-Tarifverhandlung endet ohne Ergebnis

Erste Kautschuk-Tarifverhandlung endet ohne Ergebnis
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Erste Kautschuk-Tarifverhandlung ergebnislos vertagt:

„Arbeitgeber müssen Angebot deutlich nachbessern.“

Die erste Tarifverhandlung für die 70.000 Beschäftigten in der Kautschukindustrie ist heute (24. April) in Hannover ohne Einigung zu Ende gegangen. Zwar legten die Arbeitgeber ein Angebot vor, dieses lehnte die Tarifkommission der Kautschukgewerkschaft IGBCE jedoch entschieden ab.

Die Arbeitgeberseite bot bei einer Laufzeit von 25 Monaten eine Erhöhung der Vergütungen in zwei Stufen um insgesamt 90 Euro sowie eine Gesprächsverpflichtung zur Schichtarbeit an. „Das reicht vorne und hinten nicht“, betonte Katharina Stihler, Verhandlungsführerin der IGBCE. Positiv sei allein das Bekenntnis der Arbeitgeber zum Mitgliederbonus gewesen. Damit sei sicher: „Ein Vorteil für IGBCE-Mitglieder wird – wie auch immer ausgestaltet – kommen.“ Sie hob hervor: „In der nächsten Verhandlung müssen die Arbeitgeber ihr Angebot deutlich nachbessern, damit wir einen Abschluss finden, der intelligente Lösungen für die Zukunft der Kautschukindustrie bietet.“

Neben der Erhöhung der Entgelte um 6,7 Prozent fordert die IGBCE in dieser Tarifrunde eine deutliche Steigerung der Auszubildendenvergütungen. Außerdem will sie einen spürbaren Vorteil für Gewerkschaftsmitglieder durchsetzen und die Attraktivität der Schichtarbeit soll steigen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll 12 Monate betragen.

Stihler machte klar: „Diese Forderung ist maßvoll und realistisch.“ Zwar sei die wirtschaftliche Lage der Industrie gemischt, viele Unternehmen fuhren jedoch hohe Gewinne ein, die Umsätze der Branche seien stabil und es gebe durch den Koalitionsvertrag der neuen Regierung positive Signale für den Industriestandort Deutschland. Stihler machte deutlich: „Das Tal der Tränen ist durchschritten. Es gibt deutliche Zeichen, dass es aufwärts geht und ein Teil der Unternehmen investiert massiv. Die Schwarzmalerei der Arbeitgeber muss endlich aufhören.“

Um nach dieser ersten erfolglosen Tarifverhandlung den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, ruft die IGBCE vom 12. bis zum 18. Mai zu einer bundesweiten Aktionswoche auf. Auf Tarifdemos, Kundgebungen und Versammlungen in dutzenden Betrieben werden die Beschäftigten ihren Forderungen Nachdruck verleihen.

Die zweite Tarifrunde findet in knapp einem Monat statt: Am 20. Mai werden IGBCE und Arbeitgeber in Leipzig weiterverhandeln.

Rund die Hälfte der Beschäftigten in der Kautschukindustrie arbeitet in der Auto- oder Autozuliefererindustrie. Andere Unternehmen der Branche produzieren zum Beispiel Abdichtungen von Fenstern oder Förderbänder. Regionale Schwerpunkte befinden sich in Hanau, Hannover, Riesa, Breuberg, Hann. Münden und Hamburg. Große Betriebe sind unter anderem die Reifenhersteller Pirelli und Goodyear sowie der Hersteller von Kautschuk- und Kunststoffprodukten ContiTech.

Für Rückfragen: Isabel Niesmann, isabel.niesmann@igbce.de, +49 171 33 89 767

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Über uns
Die IGBCE ist mit rund 570.000 Mitgliedern die zweitgrößte Industriegewerkschaft Deutschlands. Sie gestaltet die Arbeitsverhältnisse für gut 1,1 Millionen Beschäftigte in mehr als einem Dutzend Branchen, darunter Chemie/Pharma/Biotech, Energie/Rohstoffe/Bergbau, Kunststoff/Kautschuk, Papier, Keramik oder Glas. Vorsitzender der Multibranchengewerkschaft ist seit 2009 Michael Vassiliadis. Hervorgegangen ist die IGBCE 1997 aus einer Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau und Energie und der Gewerkschaft Leder.  
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