IMG - Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
Aktuelle Studie der Deutsch-Italienischen Außenhandelskammer
Sachsen-Anhalt mit hohem Potenzial bei ausländischen Investitionen:
Bundesland verstärkt Informationsoffensive in Italien
Mailand/Magdeburg (ots)
Deutschland ist nach wie vor ein attraktiver Standort für ausländische Investoren. Dies zeigt eine aktuelle Studie der Deutsch-Italienischen Außenhandelskammer unter Beteiligung der Investitions- und Marketinggesellschaft des Landes Sachsen-Anhalt, die gestern in Mailand vorgestellt wurde. 114 italienische Unternehmen verschiedener Branchen und Größenordnung mit einer eigenen Niederlassung oder Beteiligungen in Deutschland hatten darin die Rahmenbedingungen für Investments in Deutschland nach unterschiedlichen Kriterien beurteilt. Für italienische Investoren ist Deutschland demnach besonders im Bereich Infrastruktur, Transport und Logistik, Telekommunikation, politische Stabilität und Lebensqualität wettbewerbsfähig. Die Faktoren Verfügbarkeit und Qualität von Arbeitskräften, Fördermittel für Unternehmen, Steuern, Lohnkosten und Energiekosten werden dagegen negativ bewertet.
"Die Ergebnisse der Studie bestätigen uns auf unserem Weg, in Italien verstärkt für den Investitionsstandort Sachsen-Anhalt zu werben", unterstreicht Dr. Carlhans Uhle, Geschäftsführer der Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG). Seit einem Jahr ist die IMG in Mailand mit einem eigenen Kontaktbüro vertreten. "Wir werden in den kommenden Monaten all unsere Kontaktnetzwerke ausschöpfen, um vor Ort unsere Stärken noch mehr zu kommunizieren. Denn gerade bei einigen der in der Studie als negativ bewerteten wichtigen Standortfaktoren hat Sachsen-Anhalt klare Standortvorteile auch gegenüber anderen deutschen Regionen. Mit dem von Bundestag und Bundesrat verabschiedeten Investitionszulagengesetz 2010 hat der Gesetzgeber zudem eines der wichtigsten Förderinstrumente für die ostdeutsche Wirtschaft bis 2013 verlängert. Wer in Sachsen-Anhalt investiert, kann also noch weitere fünf Jahre mit interessanten steuerfreien Zuschüssen rechnen. Unser Landesmotto 'Früher aufstehen' lohnt sich auch hier besonders: Je eher man seine Investition anschiebt, desto höher fällt die Förderung aus", betont Dr. Carlhans Uhle.
Sachsen-Anhalt wird in diesem Jahr neben direkten Unternehmensbesuchen auch mehrere Informationsveranstaltungen für Unternehmen in Kooperation mit italienischen Wirtschaftsverbänden ausrichten. Die Präsenz auf Fachmessen, redaktionelle Veröffentlichungen in ausgewählten regionalen Fachblättern und Magazinen sowie Pressereisen gehören zu den weiteren akquisebegleitenden Kommunikationsmaßnahmen in Italien. Das italienische Internetportal www.investire-in-sassonia-anhalt.it und ein Business Guide "Dove investire in Germania. Sassonia-Anhalt" komplettieren das Maßnahmepaket und bieten einen ersten Überblick über den Investitionsstandort Sachsen-Anhalt.
Seit 1990 wurden in Sachsen-Anhalt 15 italienische Investitionsprojekte mit einem Investitionsvolumen von 629,01 Mio. EUR realisiert, allen voran die Unternehmen Radici mit einem Investitionsvolumen von 214,61 Mio. Euro und Delipapier mit 117,04 Mio. Euro. Dadurch konnten insgesamt mehr als 1.449,5 Arbeitsplätze neu geschaffen bzw. gesichert werden.
Darüber hinaus ist Italien für Sachsen-Anhalt in den vergangenen zehn Jahren auch zu einem der wichtigsten Handelspartner geworden. Von Januar bis September 2008 exportierte Sachsen-Anhalt Waren im Wert von 642,753 Millionen Euro nach Italien und war damit nach Polen und Frankreich das drittwichtigste Exportland für Sachen-Anhalt. Der Anteil am Gesamtexport betrug 6,45 %. Wichtige Export-Warenuntergruppen: Kunststoffe, Halbzeuge aus Kupfer und Kupferlegierungen sowie die Ernährungswirtschaft. Bei den Importen belegte Italien von Januar bis September 2008 Platz 5 im Länderranking. Insgesamt wurden Waren im Wert von 328,996 Millionen Euro aus Italien importiert, das entspricht einem Anteil von 3,68 % am Gesamtimport. Mit Abstand die wichtigste Import-Warenuntergruppe bildeten Chemische Vorerzeugnisse, gefolgt von der Ernährungswirtschaft und Papierwaren.
Hintergründe zur Studie
Laut Studie sind heute circa 1.200 italienische Unternehmen mit eigenen Niederlassungen oder Joint-Ventures in Deutschland präsent. Es gibt über 1.600 deutsche Unternehmen mit italienischer Kapitalbeteiligung. Sie beschäftigen circa 140.000 Mitarbeiter und erzielen eine Wertschöpfung von über 65 Milliarden Euro. Gut 350 deutsche Unternehmen mit italienischer Beteiligung, mit über 71.500 Beschäftigten und einer jährlichen Wertschöpfung von fast 25 Milliarden Euro, entfallen allein auf den Industriebereich.
Die in der Studie befragten Unternehmen sind vorrangig in den Sektoren angesiedelt, die zu den traditionellen Stärken Italiens (Lebensmittel, Bekleidung, Baumaterial, Mechanik) und/oder Deutschlands (Metalle, Maschinenbau) zählen. 105 der 114 befragten Unternehmen sind in der Industrie tätig. Investitionen in einigen Branchen, in denen die italienische Industrie besonders wettbewerbsstark ist (Textilien, Leder und Schuhe, Möbel und andere Manufakturen), sind zwar im Vergleich zu allen Auslandsinvestitionen in Deutschland stärker ausgeprägt, nicht jedoch im Verhältnis zu allen italienischen Auslandsinvestitionen. Die Ursache hierfür ist, dass sich der Investitionsfluss in den letzten Jahren massiv in Richtung Billiglohnländer, das heißt vor allem nach Osteuropa, gerichtet hat. Umgekehrt erhält Deutschland - aufgrund der großen Bedeutung dieser Branchen in der deutschen Wirtschaft - einen großen Anteil der italienischen Auslandinvestitionen in der Wertschöpfungskette von der Erdölindustrie über die Chemie bis zur Kunststoff- und Gummiproduktion sowie im Großhandel wie in den gewerblichen Dienstleistungen. Die italienische Präsenz in diesen Branchen in Deutschland ist im Verhältnis zu anderen ausländischen Investitionen im gleichen Wirtschaftszweig jedoch unterdimensioniert. In den Sektoren Holz und Holzprodukte, Papier und Papierprodukte, Verlagswesen und Druckindustrie, Metallprodukte, Transportmittel, Elektronik, Mess- und Regelungstechnik, Energie, Gas, Wasser, Logistik, Transporte, Dienstleistungen, ICT ist die italienische Präsenz in Deutschland insgesamt verhältnismäßig schwach ausgeprägt, sowohl im Vergleich zu den gesamten italienischen Beteiligungen im Ausland in diesen Branchen, als auch im Verhältnis zur Präsenz anderer internationaler Investoren in Deutschland.
61 Unternehmen - also weit über die Hälfte der gesamten Stichprobe - haben ihren Sitz in den nordwestlichen Regionen Italiens. Dabei macht die Lombardei mit 46 Mutterhäusern weit über 40% der Stichprobe aus.
Die Umfrage wurde in der zweiten Jahreshälfte 2008 durchgeführt, als bereits wichtige Zeichen der Konjunkturverschlechterung ersichtlich waren und die deutsche Wirtschaft deutliche Schwierigkeiten zeigte. Dennoch geht aus den Antworten ein starkes commitment der italienischen Unternehmen in Bezug auf die Geschäftstätigkeit in Deutschland hervor. Bis auf wenige Fälle, in denen Unternehmen eine gewisse Reduzierung ihrer Tätigkeit planten, behauptete ein bedeutender Anteil der Firmen, die eigene Präsenz in Deutschland durch neue Investitionen (42%), durch Neueinstellungen (39%) und durch die Erweiterung der Tätigkeitsfelder (20%) verstärken zu wollen. Diese Aussagen wurden mit dem Bewusstsein geäußert, dass 2009 ein Krisenjahr sein würde und in der Hoffnung, dass bereits ab 2010 eine Wiederbelebung der Wirtschaft möglich sei.
Die vollständigen Studienergebnisse stehen im Internet unter www.investieren-in-sachsen-anhalt.de und www.investire-in-sassonia-anhalt.it zur Verfügung.
Pressekontakt:
Frauke Flenker-Manthey
Jennifer Heinrich
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