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Gardeleger Glaswerk im Vorwärtsgang - Hindusthan National Glass & Industries Ltd. investiert in Tochterunternehmen

Magdeburg (ots)

Baumaschinen haben sich bei Gardelegen in den altmärkischen Sandboden gegraben. Sie schaffen die Voraussetzungen für die Errichtung einer neuen Lagerhalle des Glaswerkes HNG Global. Auf 24.000 Quadratmetern Fläche, das entspricht der Größe von drei Fußballfeldern, sollen künftig Flaschen auf ihre Auslieferung warten. Ein elf Hektar großes Grundstück ist angekauft worden, um die Fertigungskapazitäten der Glashütte ausbauen zu können. Nach der Firmeninsolvenz im vergangenen Jahr stehen alle Signale wieder auf Grün. Der Prozess der Neustrukturierung des Unternehmens ist in seinen wesentlichen Teilen abgeschlossen.

Geschäftsführer Josef F. Bockhorst zeigt sich zufrieden. "Der Standort ist unstrittig. Unsere logistisch excellente Lage zu Sand- und Sodavorkommen in Sachsen-Anhalt hat sich bewährt und die Rettung des Betriebes erleichtert", sagt er. Die im Entstehen begriffene Autobahn A14 verbessere die Verkehrsanbindung zudem deutlich. Seit August 2011 ist die Hindusthan National Glass & Industries Ltd. (HNG) aus Indien neue Eigentümerin der einstigen Agenda Glas AG Gardelegen, die sich unter 30 Interessenten durchgesetzt hatte. Am 12. Mai unterzeichneten die indischen Bieter den Kaufvertrag. Zwölf Tage nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens waren bereits alle Weichen für den Neuanfang gestellt. Sämtliche Arbeitskräfte wurden übernommen. Mit Investitionen in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro sollen in kürzester Zeit die Produktion ausgeweitet und das Unternehmen in die Gewinnzone geführt werden. Die Agenda Glas AG investierte bereits insgesamt rund 48 Millionen Euro in Gelände und Anlagen. Im Februar 2010 begann die Produktion von Behälterglas.

Seit der Produktionsaufnahme in Gardelegen hatte das Glaswerk mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen, sagt Bockhorst. Es sei nicht gelungen, alle Prozesse der modernsten Technologie schnell genug zu optimieren. Fachkräfte hätten gefehlt, die die sensiblen Verfahren beherrschten. Trotz eines umfassenden Schulungsprogramms mit Ausbildungsphasen in einem englischen Glaswerk und einem schwedischen Trainingszentrum reichte dies allein nicht aus. An diesem Punkt setzt die neue Eigentümerin an. Ingenieure und Facharbeiter aus Indien wurden sofort nach Sachsen-Anhalt geschickt, um eines der modernsten Glaswerke der Welt fit für den Markt zu machen. Ihnen begegnet man nach wie vor auf Schritt und Tritt in der Fertigung. Mit Fingerspitzengefühl und Erfahrungen weihen sie ihre deutschen Kollegen in die Geheimnisse der Glasproduktion ein. Längst ist in den Werkhallen die trübe Stimmung der kurzen Insolvenzphase vergessen. "Nicht nur fast alle Mitarbeiter sind uns treu geblieben, auch unsere Kunden bewiesen Vertrauen zumal wir ja ohne Unterbrechung weiter liefern konnten. Der Insolvenzverwalter hatte die Chancen für ein Weiterbestehen der Firma sofort erkannt", berichtet der Geschäftsführer.

Die Pläne für den Ausbau des Werkes werden schrittweise umgesetzt. Mit dem Bau der Lagerhalle lassen sich Kapazitäten für die Unterbringung der Fertigwaren auf dem Firmengelände konzentrieren. Das hilft, Kosten für angemietete Lager einzusparen. Zusätzliche Technik hilft, weniger Ausschuss und damit effektiver zu produzieren. 600.000 bis 800.000 Flaschen werden gegenwärtig am Tag hergestellt. Daneben laufen die Vorbereitungen um künftig auch im so genannten Weithalsbereich Gläser zu formen. Im Gespräch sei auch eine zweite Schmelzwanne, berichtet Bockhorst. Da bleibe keine Zeit für einen Blick zurück, man habe den Vorwärtsgang eingelegt. Inzwischen laufen intensive Verhandlungen mit potenziellen Kunden, die man ab der zweiten Jahreshälfte zusätzlich bedienen möchte. "Dabei hilft selbstverständlich die große Erfahrung unserer indischen Eigentümer auf dem Markt und deren Kontakt zu global agierenden Getränkeherstellern", zieht der Geschäftsführer sein Fazit. Die massive Unterstützung von Landes- und Kommunalpolitik sowie der Nord/LB und der Investitionsbank von Sachsen-Anhalt lobt er außerdem. Alle hätten in der Zeit der Insolvenz zu den Gardelegern gehalten.

Hintergrund:

Die HNG-Gruppe mit Sitz in Kolkata wurde 1946 von C. K. Somany gegründet. Das Unternehmen ist an der Bombay Stock Exchange, der National Stock Exchange und Calcutta Stock Exchange gelistet. Der Börsenwert liegt bei rund 350 Millionen Euro. Produktionsstätten befinden sich in sechs Zentren Indiens. Dort werden insgesamt 11 Öfen und 44 Produktionslinien betrieben. In Indien hat die Gruppe einen Marktanteil von 55 Prozent bei Glasverpackungen.

Zur IMG:

Die IMG ist die Ansiedlungs- und Marketingagentur des deutschen Bundeslandes Sachsen-Anhalt. Die Mitarbeiter der IMG bieten alle Leistungen rund um die Ansiedlung im Land - von der Akquisition bis zum Produktionsstart. Außerdem vermarktet die IMG den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort und entwickelt touristische Konzepte.

Vom Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft als One-Stop-Agency beauftragt, begleiten wir Sie bei der Realisierung Ihres Projektes. Die IMG ist Ihr Partner bei der Standortsuche, bei Förder- und Finanzierungsfragen, im Umgang mit Behörden und bei allen Fragen der Projektrealisierung. Unser Service ist vertraulich und kostenfrei

Pressekontakt:

Frauke Flenker-Manthey
Pressesprecherin
Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH
Am Alten Theater 6
39104 Magdeburg
Tel.: 0391-567 7076
Fax.: 0391-567 7081
E-Mail: flenker-manthey@img-sachsen-anhalt.de
www.investieren-in-sachsen-anhalt.de

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