Deutscher Philologenverband e.V.
Philologenverband kritisiert eigenmächtige Ferienverlängerungen durch Eltern und Schüler
Berlin (ots)
Eine deutliche Zunahme von Anträgen auf Unterrichtsbefreiungen vor und nach den Schulferien oder eigenmächtige Ferienverlängerungen hat der Deutsche Philologenverband (DPhV) im Rahmen einer Umfrage in verschiedenen Bundesländern registriert. Zwar halte sich nach wie vor die große Mehrheit der Eltern an die festgelegten Ferienzeiten, der Missbrauch nehme aber eindeutig zu.
Den Ergebnissen der DPhV-Umfrage zufolge hat sich der Trend, die eigenen Urlaubszeitwünsche auch gegen die vorgegebenen staatlichen Ferienzeiten durchzusetzen, verstärkt. Dies wird auch von verschiedenen Kultusministerien der Bundesländer bestätigt.
"Viele Schulleitungen sehen sich inzwischen mit einer Flut von Anträgen auf Unterrichtsbefreiungen an den Zeiträndern von Ferien konfrontiert", erklärte der DPhV-Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger. Dabei sei der Spielraum der Direktoren, solchen Gesuchen stattzugeben, denkbar klein: "Die Rechtslage und die Rechtsprechung sind hier eindeutig. Der Unterricht hat grundsätzlich Vorrang vor dem Wunsch, günstige und passende Urlaubsangebote nutzen zu können."
Erst kürzlich hat der Baden-Württembergische Verwaltungsgerichtshof dies in einem Urteil gegenüber einem Elternpaar bestätigt, das die Ferien seiner Töchter ohne Erlaubnis um ganze zwei Wochen verlängert hatte.
Neben diesen offensichtlichen Verstößen sei zudem von einer hohen Dunkelziffer auszugehen, weil die Ferienverlängerung häufig von den Eltern als Krankheit getarnt und gar kein Antrag gestellt werde, erläuterte Meidinger. Er warnte die Erziehungsberechtigten davor, ihre Kinder ohne Genehmigung der Schule selbst zu beurlauben: "Kindern wird auf diese Weise die Einstellung vermittelt, dass Schule nur Nebensache ist. Sie 'lernen' zudem, dass Schummeln und Unehrlichkeit nur ein Kavaliersdelikt ist. Da fällt es dann dem Lehrpersonal schwer, die Bedeutung von Schule und die Wichtigkeit von Werten zu vermitteln."
Durch unerlaubte Ferienverlängerungen werde folglich nicht nur das Vertrauensverhältnis zwischen Schule und Elternhaus empfindlich gestört, auch könnten den Erziehungsberechtigten empfindliche Strafen drohen: "Für Eltern sind schon mal Bußgelder in Höhe von einigen Hundert Euro drin. Dann kommt das vermeintliche Urlaubsschnäppchen im Nachhinein doch ganz schön teuer!"
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