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Saarbrücker Zeitung: DIW-Ökonom Steinherr warnt vor Finanzhilfen an Griechenland und rät zu Umstrukturierung der griechischen Schulden

Berlin / Saarbrücken. (ots)

Der frühere Abteilungsleiter
Konjunktur und jetzige Forschungsprofessor am Deutschen Institut für 
Wirtschaftsforschung (DIW), Alfred Steinherr, hat vor Finanzhilfen an
Griechenland gewarnt. "Wenn Griechenland mit Finanzspritzen geholfen 
würde, müsste auch anderen Ländern geholfen werden. Dann aber gäbe es
keine Schranken mehr gegen die Verschuldung, keine Reformen, und die 
ganze Eurokonstruktion würde zu Farce", schrieb Steinherr in einem 
Gastbeitrag für die "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe). Zudem 
drohe die Schwächung oder sogar Überforderung der Geld gebenden 
Länder wie Deutschland oder Frankreich. Steinherr empfahl stattdessen
eine Privatisierung von Staatsvermögen, das in Griechenland relativ 
hoch sei, sowie eine Umstrukturierung der griechischen Staatschuld. 
Dabei würden fällige Schuldverschreibungen durch langfristige 
ersetzt. Dies komme einem Vergleich mit den Schuldnern gleich und sei
für die Investoren das geringere Übel. Dabei würden zwar einige 
griechische Banken große Probleme bekommen und somit auch Banken und 
Investoren im restlichen Europa. Ein Vergleich mit Lehman Brothers 
sei dennoch unpassend. Für den Euro berge eine solche 
Umstrukturierung keine Gefahr. Das von der EU verordnete Sparprogramm
sei demgegenüber ein "Wachstumskiller" und bedeute "Selbstmord". 
"Ohne Wachstum wird die Staatschuld sogar noch wachsen", schrieb 
Steinherr.

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