Saarbrücker Zeitung: Nur die Wenigsten wechseln aus dem Job direkt in die Rente - Linke kritisiert SPD
Saarbrücken (ots)
Nicht einmal jeder vierte Ruheständler ist im Vorjahr aus einer versicherungspflichtigen Beschäftigung heraus in die gesetzliche Altersrente gegangen. Nur 23,9 Prozent der insgesamt rund 614.000 Betroffenen verfügten unmittelbar zuvor über einen entsprechenden Job. Das geht nach einem Bericht der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) aus einer aktuellen Statistik der Deutschen Rentenversicherung hervor.
Demnach befanden sich im Jahr 2012 die meisten Neurentner zuvor in der Freistellungsphase der Altersteilzeit, oder sie waren arbeitslos beziehungsweise nicht mehr bei den Arbeitsagenturen gemeldet. Noch problematischer ist die Situation, wenn man nur den Kreis der Neurentner betrachtet, der 2012 eine abschlagsfreie Rente in Anspruch nahm. Laut Gesetz war das erst im Alter von 65 Jahren und einem Monat möglich. Von den hier insgesamt 260.376 Betroffenen waren nur knapp 17 Prozent vor ihrem regulären Renteneintritt versicherungspflichtig beschäftigt gewesen.
"Diese Zahlen zeigen erneut, dass eine Beschäftigung bis zu einem Rentenalter von 67 Jahren für die meisten Menschen völlig unrealistisch ist", erklärte der rentenpolitische Sprecher der Linken, Matthias Birkwald. Zugleich warf er der SPD vor, die von ihr im Wahlprogramm versprochene Aussetzung der Rente mit 67 nicht zum Gegenstand der Koalitionsverhandlungen mit der Union zu machen.
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