Chemieverbände Rheinland-Pfalz
Tarifrunde 2005: Stabilisierungsbeitrag ist ein Muss
Chemie-Tarifrunde in Rheinland-Pfalz ohne Ergebnis vertagt - Nächste Verhandlungsrunde auf Bundesebene
Mainz (ots)
"Ein Stabilisierungsbeitrag durch diese Tarifrunde ist für die chemische Industrie ein Muss. Die Prognosen für die wirtschaftliche Entwicklung sind auf breiter Front zurückgenommen worden", sagt Hans-Carsten Hansen, Vorsitzender der Tarifkommission des Arbeitgeberverbands Chemie Rheinland-Pfalz, nach der ersten mehrstündigen Verhandlungsrunde der diesjährigen Tarifgespräche in Mainz. Die Runde war zugleich Auftakt für die bundesweiten Tarifgespräche der Chemie-Industrie.
"Wenn die deutsche chemische Industrie wettbewerbsfähig bleiben will, dürfen die Löhne nur so weit steigen, dass sie von allen Unternehmen dauerhaft bezahlt werden können", fordert der Verhandlungsführer der Arbeitgeber. Deutschland sei im internationalen Vergleich in der Produktivität nur im Mittelfeld, aber immer noch "Spitzenreiter" bei den Lohnstückkosten.
"Das weltwirtschaftliche und konjunkturelle Umfeld für Deutschland hat sich erheblich eingetrübt", erklärt Hansen. Hoher Ölpreis, hohe Rohstoff- und Energiepreise sowie starker Euro belasteten unsere Konjunktur. Darüber hinaus habe die OECD ihre Prognose zum Weltwirtschaftswachstum zurückgenommen.
"Die Chemiekonjunktur ist in mehrfacher Hinsicht gespalten. Nur die Produzenten von Grundstoffen und Vorprodukten waren in der Lage gestiegene Kosten über höhere Preise weiterzugeben", ergänzt er. "Den Weiterverarbeitern aus der Bau-, Automobil- und Konsumbranche war das nicht möglich. Ihre Margen stehen erheblich unter Druck. Markteinteile und Beschäftigung gehen deshalb weiter zurück."
Der Landesbezirk Rheinland-Pfalz/Saarland der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie will sich bei seinem sechsteiligen Forderungspaket auf eine Erhöhung der Einkommen konzentrieren. "Auch die anderen Forderungspunkte enthalten aber erhebliche zusätzliche Kostenbelastungen für die Unternehmen", so Hansen.
Die Verhandlungen wurden ohne Ergebnis vertagt. Sie gehen am 7. Juni in Hannover auf Bundesebene weiter.
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