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Neue OZ: Kommentar zu Agrar
Haushalt
Bundestag

Osnabrück (ots)

Hunger nach Exporten
Ilse Aigner macht Dampf. Die neue Agrarministerin setzt auf 
Wachsen statt Weichen. Zum Trübsalblasen lässt sie den rund 350000 
landwirtschaftlichen Betrieben in Deutschland keine Zeit. Trotz 
EU-Agrarreform und sinkender Direktbeihilfen. Aigners Aktionsplan zur
Förderung von Agrarexporten ist als klares Signal an die Bauern zu 
verstehen, die Fühler fortan in Regionen auszustrecken, die bislang 
eher weiße Flecken auf der landwirtschaftlichen Landkarte waren.
Dumm ist das nicht. Denn der EU-Binnenmarkt ist so gut wie 
gesättigt. Wer als Bauer überleben will, schaut nach Russland, China,
Japan und Korea. Milch, Fleisch, Pflanzen versprechen Gewinn. Was 
hierzulande verpönt sein mag, findet anderswo womöglich Liebhaber - 
wie etwa Schweineöhrchen in China.
Bei allem Verständnis für Aigners Bemühen um Absatz und 
Arbeitsplätze, Wachstum und Wettbewerb darf ein Anliegen nicht aus 
dem Blick geraten: Wie nämlich in nicht einmal 40 Jahren rund neun 
Milliarden Menschen zu ernähren sind. Wer allein Produktionsziele im 
Auge hat und sich an Massenerzeugung orientiert, blendet die 
eigentliche Herausforderung aus: Fast eine Milliarde Menschen hungern
nicht deshalb, weil zu wenige Lebensmittel erzeugt werden, sondern 
weil es an deren effizienter Verteilung hapert.
Auch sollte Aigners eigens ernannter Exportbeauftragter Gerd 
Müller sich daran erinnern, was die Industrieländer mit ihren 
Agrar-Exportförderungen in den sogenannten Entwicklungsländern 
angerichtet haben.

Pressekontakt:

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Telefon: 0541/310 207

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